Das letzte Kabarett-Programm von Dieter Hildebrandt!
Das Vermächtnis des größten deutschen Kabarettisten! Jeder, der das Glück hatte, Dieter Hildebrandts letztes Kabarett-Programm live zu erleben, war begeistert, mit welchem Wortwitz und Scharfsinn die lebende Kabarett-Legende modische Unsitten, mediale Verblödung oder politische Volltrottel aufs Korn nahm. Mit dem „Scheibenwischer“ brachte er das Kabarett ins Fernsehen, kämpfte mit Witz und Charme gegen politische Borniertheit und Bürokraten-Wahn. Bis ins hohe Alter blieb er hellwach und rotzfrech, niemand konnte beißende Kritik charmanter verpacken als er. Im Februar 2013 ließ Hildebrandt sein Soloprogramm „Ich kann doch auch nichts dafür“ von Rüdiger Daniel, einem befreundeten Fernsehproduzenten, aufzeichnen. Es war ein scheinbar ganz gewöhnlicher Abend – doch diese Aufzeichnung ist das letzte Dokument eines Hildebrandt Bühnen-Auftritts! Das Vermächtnis des großen Dieter Hildebrandt, der auch nach fast 60 Jahren auf der Bühne noch ganz der Alte ist: böse und witzig, bissig und charmant, sehr persönlich und mit der Weisheit von 85 bewegten Jahren.
Diese DVD enthält außerdem Interviews mit Dieter Hildebrandt und Renate Küster-Hildebrandt.
ca. 110 Minuten, Bildformat 16:9
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Dieter Hildebrandt – lebenslänglich Kabarettist und einzigartig!
Mit 85 Jahren noch auf der Bühne? „Die Kraft kommt von meiner Großmutter, die war sehr ausdauernd. Das habe ich offenbar geerbt“, vermutet Dieter Hildebrandt.
Vom Aufhören oder vom Ruhestand hält Dieter Hildebrandt auch mit 85 Jahren noch nichts (wir schreiben das Jahr 2012). „Ich habe Kollegen, die sind zehn oder 15 Jahre jünger als ich, die haben schon vor Jahren ihr Endprogramm gemacht und haben sich mit großem Radau verabschiedet, um dann festzustellen ‚ich möchte doch noch mal wieder anfangen‘. Das habe ich mir erspart, ich habe gleich nicht aufgehört. Ich sehe noch kein Land, auf dem ich dann das Altenheim drauf sehe, ne!“, sagt Hildebrandt in einem Interview, das als Bonus-Material auf der DVD „Ich kann doch auch nichts dafür“ enthalten ist.
„Logisch, ich bin eine Rampensau. Wo eine Bühne ist, da wollte ich als Kind schon immer rauf. Ob das nun Geltungsdrang oder ein Hang zum Vorlaut sein ist – wahrscheinlich beides – das war schon in der Schulklasse so. Ich hab mich eigentlich immer vorgedrängt. Ich war immer etwas lauter als ich sollte.“ Doch seine Frau Renate Küster-Hildebrandt verrät: „Dieter war eigentlich schüchtern. Nur auf der Bühne war er die Rampensau (lacht). Wobei er doch vorher aus allen Schauspielschulen rausgeflogen ist – wegen Unbegabtheit. Deswegen wurde er erstmal Kabarettist.“
Wahrscheinlich würde er einen Psychiater brauchen, wenn er nicht auf der Bühne Missstände anprangern könnte – „aber den habe ich mir erspart“. Trotzdem: „Ich möchte aber nicht auf der Bühne mein Leben beenden …“ Es reicht ihm, dass sich mal ein Zuschauer in einer seiner Vorstellungen „totgelacht“ hat (das gab es tatsächlich).
Was ist für ihn der Sinn des Kabaretts? „Es geht darum, sich gegenseitig Mut zu machen und sich nichts gefallen zu lassen. Man lacht sich gegenseitig ins Positive. Das erhöht die Widerstandsbereitschaft. Es macht kampflustig. Die Kampfeslust sollte auch nach der Vorstellung noch vorhanden sein, auch beim Publikum.“, antwortet Hildebrandt 2012 dem Filmemacher Rüdiger Daniel.
Hildebrandts Auftritte sind auch im hohen Alter immer noch mit tagesaktuellen Geschichten gespickt. Bis mittags liest er regelmäßig mehrere Zeitungen – am Tag des Auftritts auch die jeweiligen Regionalausgaben des Ortes, in dem er auftritt. Er schreibt täglich aktuelle Texte, die er abends in die Vorstellung einbaut.
„Er war wahnsinnig fleißig. Er hat immer die aktuellen Geschehnisse direkt verarbeitet. Dieses unglaublich schnelle Umsetzen, das sprudelte aus ihm raus – und es war druckreif!“, erinnert sich seine Frau Renate Küster-Hildebrandt.
An die „Scheibenwischer“- Jahre erinnert sie sich gerne: „Die Fahrt von München nach Berlin war immer ein schöner Aufbruch“. Man arbeitet jahrelang mit dem gleichen Team, ist „wie eine große Familie“. Es gibt Zeit genug zum ausprobieren, „es war richtig menschlich“, meint Renate Küster-Hildebrandt. Dieter Hildebrandt bietet mit dem Scheibenwischer auch vielen Kabarettisten eine Bühne, die bisher vom Fernsehen noch nicht berücksichtigt wurden.
Wenig bekannt ist, dass er zahlreiche Hilfsorganisationen und soziale Einrichtungen unterstützte. Erst nach seinem Tod fällt seiner Frau auf, wie viele Rechnungen für Mitgliedsbeiträge ins Haus kommen.
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